Kolumne – November 2023

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Mit dem Einzug der kalten Jahreszeit eröffnen sich wortwörtlich neue Einblicke, da das dichte Blätterdach so manchen Naturschatz in der Region während der Sommermonate versteckt. Wer jetzt durch die kahlen Bäume schaut, kann mit ein bisschen Übung Kalktuffquellen ausmachen.

Denn ausgeprägte Kalktuffquellen unterscheiden sich deutlich von anderen Quellen. Das Wasser der Kalktuffquellen fließt über viele kleine, meist mit Moos bewachsene Kaskaden und Terrassen, welche durch die Ausfällung von Kalk entstehen.

Aber wie kommt es zu der Kalkausfällung?

Zu einer Kalkausfällung kann es nur kommen, wenn Kalk im Wasser gelöst ist. In dem Fall von Kalktuffquellen sprudelt das Wasser aus karbonathaltigem, also kalkhaltigem Gestein und wird so mit Kalk angereicht. An der Oberfläche angekommen, wird das Wasser wärmer, Kohlendioxid löst sich und es kommt zur Kalkausfällung.

Auch die Pflanzen rund um die Kalktuffquellen können zur Ausfällung von Kalk beitragen, wie beispielsweise Starknervmoose. Denn durch die Fotosynthese der Pflanzen wird dem kalkhaltigen Wasser ebenfalls Kohlendioxid entzogen.

Aufgrund ihrer Besonderheiten zählen Kalktuffquellen zum europaweiten Naturerbe und haben ihren Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland. Das heißt, hier in Deutschland gibt es besonders viele Kalktuffquellen, welche alle gesetzlich geschützt sind. Auch hier in Bad Wünnenberg und Büren gibt es Kalktuffquellen, die man mit ein bisschen Glück vom Wegesrand sehen kann. Aber bitte nur vom Wegesrand den Naturschatz bestaunen, denn Kalktuff ist sehr porös und würde unter jedem Tritt zerbröseln.

Übrigens, auch der Feuersalamander fühlt sich an Kalktuffquellen wohl. Das liegt aber weniger am Kalktuff, sondern eher an der vielfältigen Struktur der Quellen. Denn in den flachen, strömungsarmen Bereichen können Feuersalamander-Larven gut heranwachsen.

Tipp: Kalktuffquellen erleben

Entdecke Kalktuffquelllen auf heimischen Wanderwegen. Die zwei besten Wanderwege findest du hier:

Die Kurzwanderung führt Sie durch das Naturschutzgebiet Leiberger Wald. Von dem Wanderweg lassen sich Kalktuffquellen gut beobachten.

Mehr zum Wanderweg „Battelmai Route“ find Sie hier:

Battelmai Route

Länge: 10 km | Schwierigkeit: Mittel

Der örtliche Wanderweg führt Sie durch Siddinghausen. Hier können Sie direkt vom Wegesrand eine große Kalktuffquelle bestaunen.

Wanderweg „S1 Wassertretbecken“ find Sie hier:

S1 Wassertretbecken

Länge: 3,5 km | Schwierigkeit: Leicht

Mehr zum Thema „Kalktuffquellen finden Sie beim Landesbetrieb „Wald & Holz“ – Alles rund um das Projekt „Tuff-LIFE“

Sie haben eine andere Frage? Schicken Sie sie einfach an erholungsgebiet@wuennenberg-bueren.de.

Kalktuffquellen kann man besonders gut an den kaskaden- und terrassenförmigen Ausfällungen von Kalk erkennen. Foto: Zweckverband Bevorzugtes Erholungsgebiet Bad Wünnenberg/Büren.
Kategorien: Aktuelles