Kolumne – September 2023

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

„Ohne Moos nichts los“ – jeder kennt das Sprichwort und besonders bei dem jetzigen warm feuchten Wetter scheint Moos überall zu wachsen.

Als wahre Überlebenskünstler haben Moose so manche Vorteile gegenüber anderen Pflanzen. Da sie meist klein, dicht und langsam wachsen, können sie auch Standorte besiedeln, an denen es keine Erde gibt, wie Steine, Felsen und auch Terrassenplatten. Deshalb können Moose Wasser über die ganze Oberfläche aufnehmen und lange speichern. Dies führt wiederum dazu, dass auch der Boden rund um das Moos feuchter bleibt und andere Pflanzen lange mit Wasser versorgen kann. Weiterhin wirkt die langsame Abgabe von Wasser wie eine natürliche Klimaanlage. Und selbst nach jahrelanger Trockenheit können manche Moosarten mit ein bisschen Feuchtigkeit problemlos wieder zum Leben erwachen. Sollte dies mal nicht klappen, freuen sich Vögel, Igel und Eichhörnchen über das weiche Nistmaterial.

Neben Schadstoffen aus dem Regenwasser nehmen Moose auch Schafstoffe aus der Luft auf, wie beispielsweise Feinstaub. Und sie halten mit ihrem dichten Wuchs den Boden fest, der ansonsten durch Wind und Regen abgetragen werden würde. Den Schutz und die Feuchtigkeit nutzen auch gerne Insekten, Spinnen oder Würmer.

All diese Eigenschaften machen Moose zu ganz besonderen Pflanzen. So besonders, dass ganze Ökosysteme durch sie aufgebaut werden. Wie zum Beispiel Moore, welche hauptsächlich aus Torfmoosen bestehen. Aber auch Kalktuff entsteht, wenn kalkhaltiges Karstwasser über Moorteppiche läuft und hierdurch der Kalk ausgefällt wird.

Aufgrund der zahlreichen positiven Eigenschaften von Moosen ist es nicht verwunderlich, dass es in Deutschland rund 1.100 und weltweit sogar rund 16.000 Moosarten gibt. Dennoch stehen auch Moose heute vor Herausforderungen wie Klimawandel und Zerstörung der Lebensräume. Besonders Torfmoose werden immer noch industriell aus Mooren abgebaut und beispielsweise für Blumenerde genutzt.

Deshalb ist es wichtig, dass auch unscheinbare Pflanzenarten wie Moose geschützt werden. Denn auch sie sind ein wichtiger Baustein in unseren Ökosystemen.

Mehr zum Thema „Naturnaher Garten finden Sie hier – Naturnahe Gartengestaltung

Sie haben eine andere Frage? Schicken Sie sie einfach an erholungsgebiet@wuennenberg-bueren.de.

Moose können Wasser und Nährstoffe über ihre Oberfläche aufnehmen und brauchen deshalb nicht unbedingt Erde zum Wachsen. Foto: Juergen57BS, Pixabay.