Kolumne – Juli 2023

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Es ist Sommer. Die Sonne scheint, der Garten ist üppig und das Gärtner-Herz ist glücklich. Blüten soweit das Auge reicht, an den Stauden und an den Gemüsepflanzen. Alles wächst und gedeiht.

Richtig, die Betonung liegt hier auf „Alles“. Sowohl die gewünschten Pflanzen machen sich breit, als auch die unerwünschten. Dabei können einige der unerwünschten Pflanzen Informationen über den Boden geben und das ohne aufwendige und teure Bodenanalysen.

Diese Pflanzen nennt man dann Zeigerpflanzen. Denn sie „zeigen“ eine bestimmte Bodenbeschaffenheit oder ein Mineral im Boden an, sei es zum Beispiel ein stark verdichteter Boden oder ein Boden mit viel oder wenig Stickstoff. Deshalb lohnt es sich, wenn man Zeigerpflanzen lesen lernt.

Brennnessel und Giersch deuten beispielsweise auf einen Boden mit viel Stickstoff hin. Auf diesen Böden können besonders gut Starkzehrer wie Kohl und Lauch angebaut werden. Ackerschachtelhalm und Klettenlabkraut zeigen tonig-lehmigen Boden an. Hier gedeihen Kartoffeln, Zucchini, Rote Bete und Kohlrabi. Breit- und Spitzwegerich wachsen auf verdichteten Böden. Möchte man den Boden lockern, eignen sich der Anbau von Tiefwurzlern und eine Gründüngung.

Schaut man sich im eigenen Garten um, findet man jedoch selten reine Brennnessel- oder Ackerschachtelhalm-Bestände. Dies ist auch ganz natürlich, da Böden nicht nur eine Beschaffenheit haben. Viel häufiger sind es Mischformen, wie ein verdichteter und zugleich stickstoffreicher Boden oder ein Boden mit viel Kalk, der trotzdem sauer ist. Hier wachsen gleich mehrere Zeigerpflanzen, die Aufschluss geben können.

Deshalb lohnt es sich, auch die unerwünschten Pflanzen zu beobachten und vielleicht sogar ihr Vorkommen zu  notieren. Mit einer sorgfältigen Planung lässt sich so der Ernteertrag oder die Blütenpracht im nächsten Jahr steigern.

Mehr zum Thema „Naturnaher Garten“ finden Sie hier – Naturnahe Gartengestaltung

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Manche Pflanzen sind sogenannte „Zeigerpflanzen“ und geben eine gute Auskunft über die Bodenverhältnisse. Der Spitzwegerich zeigt beispielsweise verdichteten Boden an. Foto: distelAPPArath, Pixabay.