Kolumne – Februar 2023

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, kann schon die ersten Pflanzen blühen sehen. An den Haselnusssträuchern hängen bereits die Kätzchenblüten und die Forsythien strahlen in einem leuchtenden Gelb. Laut phänologischem Kalender, also dem Entwicklungszustand der Natur, befinden wir uns damit bereits im Vor- und Erstfrühling. Dicke, graue Wolken, Regen und kalte Temperaturen trügen unser Empfinden. Im Februar wird es oft noch einmal richtig kalt.

Die heimische Pflanzenwelt ist an das winterliche Wetter angepasst. Sobald die Temperaturen sinken, wachsen Pflanzen nicht weiter. Junge Blatttriebe und Knospen ruhen in dieser Zeit, ohne Schaden zu nehmen. Ist der Austrieb jedoch aufgrund von milden Temperaturen ungewöhnlich weit fortgeschritten und tritt dann wieder eine Frostperiode auf, können Triebe, Knospen und Blüten erfrieren. Besonders für Obstbäume kann daher ein milder Winter mit später Frostperiode zum Ernteausfall führen.

Auch heimische Säugetiere, Amphibien und Insekten sind an den Winter und Temperaturunterschiede angepasst. Doch ähnlich wie bei den Pflanzen, kann auch ein milder Winter Nachteile haben. Dies ist immer dann der Fall, wenn auf eine länger anhaltende Warmperiode eine Kälteperiode folgt. Das Wechselspiel zwischen „Organismus hochfahren“ und „Organismus runterfahren“ verbraucht mehr Energie, als bei dem winterlichen Nahrungsangebot aufgenommen werden kann.

In der Vogelwelt bringt ein milder Winter „Zugfaulheit“ mit sich. Einige Arten bleiben daher vorerst in ihrem Brutgebiet. Das Nahrungsangebot kann hierdurch knapp werden. Auch können milde Temperaturen zu einer frühen Brut führen. Deswegen ist es wichtig, dass Hecken, Sträucher und Bäume nur außerhalb der Brutzeit geschnitten werden. In Deutschland geht die Vogelbrutzeit vom 01. März bis 30. September.

Milde Winter haben somit Vor- und Nachteile für die Natur. Eine naturnahe Gartengestaltung unterstützt die Natur hier am besten. Wer also noch kein Naturgärtner ist, sollte in diesem Jahr damit anfangen.

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Milde Wintertemperaturen lassen den Frühling erwachen. Dies kann Vorteile, aber auch Nachteile für die Natur haben. Foto: LoggaWiggler, Pixabay.