Kolumne – Dezember 2022

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Die Tage werden dunkler und kürzer, die Temperaturen sinken und Weihnachten steht vor der Tür. Auch im Garten wird es ruhiger. Und trotzdem ist der Garten mit mehr Leben gefüllt, als es auf den ersten Blick scheint. Denn nicht alle Tiere können oder wollen eine lange Reise in wärmere Länder auf sich nehmen.

Hierzu gehören beispielsweise Meise, Spatz und Rotkelchen. Bei allzu schlechtem Wetter verstecken sie sich gerne in dichten Hecken und Sträuchern. Aber um das Futterhäuschen ist besonders im Winter reges Treiben.

Was dort hinunter fällt, kommt wieder anderen Gartenbewohnern zu Gute. Denn auch Igel und Eichhörnchen überwintern in unseren Gärten. Deshalb heißt es im Herbst „Energiereserven anfuttern“ und Vorräte anhäufen. Die milden Herbsttemperaturen in diesem Jahr und die reichliche Ernte von Eichen, Kastanien und Buchen werden vielen Tieren helfen, die benötigten Reserven anzusammeln.

Auch der Siebenschläfer, der ebenfalls einen schönen buschigen Schwanz wie das Eichhörnchen hat, überwintert in unseren Gärten. Wie auch die anderen Bilcharten Haselmaus und Baumschläfer, überwintern die Tiere eingeksuchelt in Vogelhäuschen oder Gartenhütten. Wer also zufällig einen schlafenden Bilch entdeckt, sollte diesen doch bitte auch schlafen lassen. Und nicht wundern, Bilche können sehr lange schlafen, wie der Siebenschläfer. Dieser verschläft über die Hälfte eines Jahres.

Aber auch Frösche, Kröten, Molche und Eidechsen haben nicht die Möglichkeit, in wärmeren Regionen zu überwintern. Deshalb verstecken sie sich meist unter Steinen oder in Erdlöchern.

Noch versteckter wird es bei den Insekten. Denn auch hier gibt es viele Arten, die den Winter in unseren Gärten verbringen. Diese nutzen quasi jede Ecke, in der es geschützt und ein wenig wilder ist. Deshalb ist es auch so wichtig, dass man im Herbst auf eine große „Aufräumaktion“ verzichtet, sondern lieber alle Pflanzen über die kalte Jahreszeit stehen lässt und erst im Frühjahr schneidet. Zitronenfalter hängen beispielsweise an Efeublättern, Brombeere und Stechpalme. Wildbienen verstecken sich dafür gerne in hohlen Stängeln und Halme. Und Marienkäfer verkriechen sich in Ritzen und Spalten.

Selten überwintern dafür Fledermäuse im Garten. Denn Fledermäuse mögen es kalt und feucht im Winter, jedoch frostfrei. Solche Klimabedingungen findet man gewöhnlich in Höhlen, unbenutzten Eiskellern oder Wasserbehältern.

Fazit: je naturnaher der Garten, desto mehr Tiere finden Schutz vor der kalten Jahreszeit. Neben einem geeigneten Winterplatz brauchen einige Wildtiere aber auch Futter – am besten in Form von Pflanzen, die Früchte, Samen oder Nüsse produzieren. Aber auch Wasser ist ganz wichtig, daher sollte auch im Winter Wasser bodennah angeboten werden.

Der Zweckverband „Bevorzugtes Erholungsgebiet Bad Wünnenberg/Büren“ wünscht allen eine besinnliche Weihnachtszeit, einen sicheren Unterschlupf und einen naturnahen Garten für das kommende Jahr.

Mehr zum Thema „Naturnahe Gartengestaltung“ finden Sie hier: Naturnahe Gartengestaltung.

Sie haben eine andere Frage? Schicken Sie sie einfach an erholungsgebiet@wuennenberg-bueren.de.

Auch im Winter muss es für alle Tiere Versteckmöglichkeiten geben. Je vielfältiger diese sind, desto mehr Tiere finden auch einen Winterplatz. Daher darf es auch ruhig ein wenig unordentlicher sein. Foto: Paul Sloane, Pixabay.