Kolumne – Juni 2022

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Die Nächte werden wärmer und die fleißigen Gärtnerinnen und Gärtner genießen ihr Gartenparadies bis spät in die Nacht mit leckerem Essen aus dem eignen Garten, einem kühlen Getränk und schöner Musik. Das i-Tüpfelchen für einen schönen Abend mit Freunden und Nachbarn ist eine harmonische Beleuchtung, die den Garten mystisch beleuchtet.

Selbst die nachtaktiven Insekten scheinen von der nächtlichen Beleuchtung magisch angezogen zu werden und tanzen im Lichtschein. Wer am nächsten Morgen seine Beleuchtung kontrolliert, findet allerdings zahlreiche tote Insekten rund um die Lichtquelle. Aber warum sterben Insekten rund ums nächtliche Licht?

Dies hat mit dem inneren „Kompass“ von nachtaktiven Insekten zutun. Um sich zu orientieren, nutzen nachtaktive Insekten die Helligkeit des Mondes und der Sterne. Sie fliegen beispielsweise im rechten Winkel zum Mond und können somit eine gerade Linie halten. Scheint eine andere Lichtquelle heller als der Mond, wird diese für die Orientierung genutzt.

Bei künstlichen Lichtquellen funktioniert die Orientierung oft nicht mehr, denn halten Insekten einen rechten Winkel zu einer Glühbirne, fliegen sie in einem Kreis, der sie immer näher zur Lichtquelle bringt. Dort sterben zahlreiche Insekten entweder durch den Zusammenprall mit der Lampe oder durch die Hitze oder einfach vor Erschöpfung. Ebenfalls erschweren angestrahlte Bäume und Bauwerke, Skybeamer, Leuchtreklame und Straßenlaternen nachtaktiven Insekten die Orientierung.

Deshalb sollte auf künstliches Licht so viel wie möglich verzichtet werden, besonders im naturnahen Garten. Wo dies nicht möglich ist, beispielsweise aus Sicherheitsgründen auf Gehwegen und Straßen, sollte auf ein insektenfreundliches Licht geachtet werden.

Nachtaktive Insekten werden besonders von einem „kalten“ Licht mit vielen Blauanteilen angelockt. Daher sollte man sich lieber für „warmes“ Licht mit vielen Rotanteilen entscheiden. Auch sollte die „Lichtemission“ verringert werden, in dem der Lichtstrahl begrenzt und das Licht selbst gedimmt wird. Denn je weniger hell die Lichtquelle ist, desto weniger beeinflusst sie Insekten. Ebenfalls können Bewegungsmelder installiert werden, um den Beleuchtungszeitraum kurz zu halten.

Aber es lohnt sich auch auf künstliche Lichtquellen im eigenen Garten zu verzichten. Denn viele Insekten locken auch andere nachtaktive Tiere an, wie beispielsweise Fledermäuse. Diese ernähren sich gerne von lästigen Mücken und halten auch andere Schädlinge in Schach.

Von der Lichteinsparung profitieren zu guter Letzt auch das Klima und der eigene Geldbeutel. Somit kommt mal wieder der Spruch zum Tragen „Weniger ist mehr“ – und zwar für alle.

Mehr zum Thema „Naturschutz und „Naturnahe Gartengestaltung“ finden Sie hier – Aktuelles

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Künstliches Licht zieht oftmals nachtaktive Insekten an. Jedoch sterben zahlreiche Insekten an der Lichtquelle entweder durch den Zusammenprall mit der Lampe oder durch die Hitze oder einfach vor Erschöpfung. Foto: A_Werdan, Pixabay.