Kolumne – April 2022

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Diese Kolumne ist eine ganz besondere Kolumne, denn es ist bereits die 50. Kolumne des Zweckverbandes. Deshalb steht hier auch der Feuersalamander im Mittelpunkt, der seit 2020 das Maskottchen des Zweckverbandes ist und dessen Logo ziert.

Aber warum ist der Feuersalamander für den Zweckverband eigentlich so besonders? Weil sein Lebensraum den Naturraum von Bad Wünnenberg und Büren so passend beschreibt: strukturreiche Laub- und Mischwälder, welche von Quellflüssen durchzogen werden. Denn in Quellflüsse setzen Feuersalamander besonders gerne ihre Larven ab. Das Quellwasser ist meist nahrungs- und sauerstoffreich und bietet damit gute Voraussetzungen für das Wachstum.

Feuersalamander haben einen schwarzen Körper mit gelben Flecken oder Streifen und sind dadurch gut zu erkennen. Die gelbe Zeichnung ist bei jedem Feuersalamander so individuell, dass man sie Anhand ihrer Zeichnung unterscheiden kann. Die schwarz-gelbe Färbung dient als Warnung für Fressfeinde, denn der Feuersalamander kann ein Gift absondern. Menschen reagieren hierauf meist nur mit Hautirritationen, kleinere Fressfeinde können jedoch durch das Gift gelähmt werden.

Feuersalamander sind Amphibien, die vornehmlich nachts aktiv sind. Daher bekommt man sie auch so selten zu Gesicht, da sie sich tagsüber unter Totholz oder Steinhaufen verstecken. In der Nacht streifen sie durch die kühlen, feuchten Wälder.

Im Gegensatz zu anderen Amphibien legen Feuersalamander keine Eier, sondern gebären Larven, welche von Anfang an auf sich alleine gestellt sind. Diese Larven leben in sauberen Bächen, atmen mit Kiemen und ernähren sich vornehmlich von Bachflohkrebsen und Insektenlarven. Ausgewachsene Salamander fressen hingegen alles, was in ihr Maul passt.

Damit der Feuersalamander selbst nicht gefressen wird, hat er neben dem Gift noch einen weiteren Spezialeffekt: er kann bei drohender Gefahr seinen Schwanz abtrennen, welcher danach nachwächst. Aber nicht nur der Schwanz kann nachwachsen, sondern auch andere Gliedmaßen und Organe.

Trotzdem drohen dem Feuersalamander Gefahren, wie beispielsweise der Verlust von geeignetem Lebensraum oder die sogenannte Salamanderpest. Die Salamanderpest ist ein Hautpilz, der sich über Kontakt und Sporen verbreitet und für den Feuersalamander tödlich ist.

Aber nicht nur für den Zweckverband ist der Feuersalamander ein ganz besonderes Tier, sondern auch für Deutschland. Denn der Feuersalamander ist eine sogenannte Verantwortungsart von Deutschland. Das heißt, dass Deutschland für den Schutz und den Erhalt dieser Arten eine besondere Verantwortung trägt, da ein besonders hoher Anteil der weltweiten Feuersalamander-Population in Deutschland vorkommt.

All dies macht den Feuersalamander zu einem ganz besonderen Tier und einen ganz besonderen Vertreter für unsere Region.

Mehr zum Thema „Naturnahurschutz finden Sie hier – Aktuelles

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Feuersalamander durchstreifen feuchte Laubwälder mit Quellflüssen und fühlen sich in Bad Wünnenberg und Büren besonders wohl. Foto: Edgar Winkler, Pixabay.
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