Die Anzahl der heimischen Fledermäuse nimmt stetig ab und leider sieht die globale Prognose nicht besser aus. Als Hauptbedrohung, wie bei so vielen Arten, ist auch hier wieder der Verlust von Lebensräumen und Insektenschwund zu nennen. Deshalb ist es in unserer heutigen Zeit umso wichtiger, dass sich ein Jeder für die Natur einsetzt.

Jeder Garten kann fledermausfreundlich gestaltet oder umgestaltet werden. Hierzu muss weder mehr Gartenarbeit anfallen, noch die Urlaubskasse geplündert werden. Denn schon mit kleinen Maßnahmen, kann großes geschafft werden.



Die richtige Pflanzenwahl

Im Garten entstehen trotz sorgfältiger Pflege immer mal wieder Lücken. Pflanzen werden krank oder von Parasiten befallen, vertragen keine Rekordtemperaturen oder haben ihr Lebensende erreicht. Diese Lücke kann nun mit einer Pflanze gefüllt werden, die nachtaktive Insekten anlockt. Denn diese sind die Hauptspeise unserer heimischen Fledermäuse. Zu diesen nachtblühenden Pflanzen gehören beispielsweise das Gewöhnliches Leimkraut (Silene vulgaris), Seifenkraut (Saponaria officinalis) und die Wegwarte (Cichorium intybus). Aber auch Gewürzpflanzen wie Borretsch, Minze und Salbei ziehen nachtaktive Insekten magisch an. Eine umfangreiche Pflanzenliste bietet der NABU auf seiner Website an (Suchwort: NABU Fledermaus-freundliche Garten).

Gewöhnliches Leimkraut – Foto: Hans, Pixarbay.


Das Element Wasser

Das Element Wasser gefällt nicht nur den meisten Gartenbesitzern, sondern auch Insekten. Für viele von ihnen ist Wasser lebensnotwendig, da sie ihr Larvenstadium im Wasser verbringen, wie beispielsweise Stechmücken. Aber auch Wasserläufer und Co leben in Gewässern und stehen auf dem Speiseplan von Fledermäusen. Ein Gartenteich trägt daher zum Schutz von Fledermäusen bei.

Es muss jedoch nicht ein Gartenteich mit kristallklarem Wasser sein, bei dem durchgängig die Teichpumpe und der Gartenschlauch laufen. Viel besser ist ein naturnaher Gartenteich, ganz ohne Technik und Frischwasserzufuhr. Denn viele Insektenlarven bevorzugen struktureiche Gewässer mit Schlamm und viel Vegetation. Auch kann auf Fische verzichtet werden, denn diese fressen die Insektenlarven. Sollte ein naturnaher Gartenteich dennoch eine Nummer zu groß sein, eignen sich auch Töpfe oder Wannen, die mit Wasser gefüllt und bepflanzt werden.

Ein naturnaher Teich ist das Herzstück eines naturnahen Garten und erfreut nicht nur die wilden Gartenbewohner, sondern auch unsere gezähmten Vierbeiner.

Mehr zum Thema „naturnaher Gartenteich“ finden hier auf der Seite des Zweckverbandes: „naturnaher Gartenteich“.



Ein Haus für die Fledermaus

Im Sommer verbringen die Weibchen mit ihren Jungtieren den Tag an trockenen, warmen Standorten – sogenannten Wochenstuben. Große Wochenstuben lassen sich allerdings eher auf großen Dachböden, bevorzugt von alten Gebäuden ohne moderne Sanierung, finden. Aber auch kleine Verstecke, wie Ritzen von Holz- oder Schieferverkleidungen helfen in Zeiten der Quartiernot. Daher sollten „Ritzen“ rund ums Haus erhalten werden.

Aber auch ohne Garten kann man zum Schutz der Fledermaus beitragen, indem sogenannte Fledermauskästen für unsere heimischen Nachtschwärmer aufgehangen werden. Die Auswahl ist mittlerweile groß, vom einfachen Holzkasten bis hin zum integrierbaren Einbaustein für die Hausfassade. Für die Bastler gibt es auch Bauanleitungen, beispielsweise findet man gute Anleitungen auf der Internetseite des NABU (Suchwort: NABU Fledermauskasten selber bauen).

Jedoch ist manchmal Geduld mit künstlichen Fledermauskästen gefragt, da Fledermäuse meistens ein natürliches Quartier vorziehen. Befinden sich bereits Fledermausquartiere in der Nähe, stehen die Chance aber gut, dass auch der Fledermauskasten angenommen wird. Trotzdem kann es je nach Bedarf einige Zeit dauern, daher sollten Sie sich nicht entmutigen lassen und auch mehrere Fledermauskästen zur Auswahl aufhängen, da Fledermaus nur eine kleine Spanne an „Wohlfühltemperatur“ haben. Bei hohen Temperaturen eignen sich eher Fledermauskästen mit nord- oder östlicher Ausrichtung, bei niedrigen Temperaturne, wie beispielsweise im Frühjahr, eignet sich eine westl. oder südl. Ausrichtung.  

Lassen Sie Ihre Nachbarn wissen, dass Sie sich aktiv für den Fledermausschutz engagieren. Bewerben Sie sich jetzt beim NABU für die „Fledermausfreundliches Haus“ Plakette oder melden Sie sich beim Zweckverband unter Kontakt.

Fledermauskästen aus Holz eignen sich besonders gut, besonders mit einer unteren Öffnung. Foto: analogicus, Pixabay.