Kolumne – März 2025

Endlich ist er da, der Frühling! Die ersten Vorboten zeigen sich überall: Schneeglöckchen und Krokusse sprießen aus dem Boden und übersäen die Natur mit Farbtupfern. Der Morgen erwacht zum Gesang der Vögel, und in der Ferne ist das vertraute Rufen der Kraniche zu hören, die von ihren Winterquartieren zurückkehren.

Mit den steigenden Temperaturen erwachen nicht nur Pflanzen, sondern auch viele Tiere aus ihrem Winterschlaf oder auch ihrer Winterstarre. Ein faszinierendes Beispiel dafür ist die Hummelkönigin. Sie hat den kalten Winter geschützt unter Erde, Totholz oder in einer Mauerritze verbracht. Doch sobald die Sonne kräftiger scheint und die Luft wärmer wird, kommt sie aus ihrem Versteck hervor, um ihr Lebenswerk zu beginnen: den Aufbau eines neuen Hummelvolkes. Doch für diese anspruchsvolle Aufgabe benötigt sie Energie – oder besser gesagt: Nektar und Pollen.

Wo aber findet eine Hummelkönigin zu dieser frühen Jahreszeit genug Nahrung? Die Antwort liegt in den ersten Blüten: Schneeglöckchen und Krokusse bieten ihr schon jetzt den dringend benötigten Nektar. Doch die wahre Schatzkammer für die Hummelkönigin sind die Weiden, an deren Blüten sie besonders viel Pollen findet. Wer noch keine Weide im Garten hat, sollte vielleicht jetzt darüber nachdenken, eine zu pflanzen – die Hummeln werden es danken.

Aber nicht nur die Hummelköniginnen sind im März aktiv. Auch unsere heimischen Amphibien erwachen mit dem Frühlingswetter aus ihrer Winterstarre. Ihr erstes Ziel ist klar: die Fortpflanzung. Auf langen Wanderungen ziehen sie in die Gewässer zurück, in denen sie das Leben erblickt haben – und das kann sie über Straßen und Wege führen.

Deshalb ist es wichtig, an warmen, regnerischen Abenden (ab 5° C) besonders achtsam zu sein und auf die wandernden Amphibien Rücksicht zu nehmen. Der März ist somit bereits ein spannender Monat für die Natur. Der Frühling kündigt nicht nur wärmeres Wetter und mehr Sonnenstunden an, sondern auch die Hoffnung auf eine neue Generation von Hummeln und Amphibien.

Und während die Natur in dieser Zeit zu neuem Leben erwacht, sollten wir nicht vergessen: auch in unserem Garten erwacht neues Leben. Daher gilt hier ebenfalls: ab März beginnt die Setz- und Brutzeit. Um die heimischen Tiere zu schützen, sollten Gartenarbeiten, insbesondere der Heckenschnitt, mit Bedacht und Rücksicht auf die Natur erfolgen.

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Im Frühling benötigen Hummelköniginnen besonders viel Pollen und Nektar, um die nötige Energie für die Gründung eines neuen Volkes zu sammeln. Auf diesem Bild bedient sich eine Hummel an einer Traubenhyazinthe. Foto: Kathy Büscher, Pixabay.