Kolumne – November 2022

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Endlich haben wir ihn, den lang ersehnten Regen. Es regnet und regnet, dabei ist besonders im Herbst die Liste der Gartenarbeiten lang. Laub zusammen harken und in die Biotonne verfrachten, Bäume und Sträucher schneiden und anschließend das Schnittgut kleingeschnitten in die Biotonne verfrachten und dann auch noch die verblühten Stauden zurückschneiden. Die Arbeit ist viel und die Biotonne voll, daher werden auch noch Fahrten zum örtlichen Recyclingcenter nötig.

Eigentlich fehlt am Ende des Sommers die Puste für derartig zeitaufwendige Gartenarbeiten. Und wenn es dann noch dazu regnet, dann ist die Stimmung meist im Keller. Dabei sollte Gartenarbeit Spaß machen und zwar immer – auch im Herbst.

Statt die Schuld bei der Natur zu suchen, sollten wir lieber von ihr lernen. Denn von Natur aus fällt im Herbst nicht viel Arbeit an.

Unvermeidbare Arbeiten im eigenen Garten sind meist das Stutzen von Hecken, Sträuchern und Bäumen. Denn nicht jeder Garten bietet so viel Platz, dass sich die Pflanzen in ihrer natürlichen Größe entfalten können. Aber nicht alles Schnittgut muss kleingeschnitten in die Biotonne oder zum Recyclingcenter wandern. Lange, gerade Äste können als Pflanzstab für das kommende Gartenjahr getrocknet werden. Auch krumme Äste können beispielsweise als Benjeshecke oder Totholzhaufen recycelt werden. Der Rest, also dünne Äste und Blätter, können auf dem eigenen Komposthaufen kompostiert werden.

Auch Laubblätter können eine sinnvolle Verwendung im Garten finden, anstatt die Biotonne voll zu machen. Beispielsweise kann das Laub luftig und  locker unter Hecken, Sträucher und Bäume geharkt werden. Dies gefällt besonders gut dem Igel, der in den kalten Wintermonaten durch die Blätter vor Frost geschützt wird. Ebenfalls können die Laubblätter in einer ruhigen und trockenen Ecke auf einen Haufen gefegt werden und auch hier Tiere vor den kalten Temperaturen schützen.

Das gleiche gilt übrigens auch für Pflanzen. Eine lockere Blattauflage schützt das Wurzelwerk vor Frost. Damit dennoch genug Luft an die Pflanzen kommt, lässt man am besten den verblühten und vertrockneten Teil der Pflanze stehen. Durch ein natürliches Geflecht von Stängeln und Stielen kommt Luft bis an das Wurzelwerk. Im besten Fall wählt man für die lockere Blattauflage Laub von Obstbäumen, Eschen, Ahorn, Buche, Birke und Haselnuss. Diese Blätter verrotten relativ schnell und verwandeln sich über die Wintermonate von einer Frostschutzauflage zu einer Düngerauflage.

Kompostieren kann man Blätter natürlich auch auf dem eigenen Komposthaufen. Blätter die sich schnell zersetzen, wie Obstbäume, Birke und Buche, können einfach so auf den Komposthaufen. Bei Eichen-, Pappeln- oder Walnussblättern sollte man den Zersetzungsprozess beschleunigen, indem man die Blätter vorab häckselt. Zusätzlich kann man das gehäckselte Laub auch noch mit Rasenschnitt mischen, um den Stickstoffanteil zu erhöhen. Dies fördert zusätzlich die Zersetzung der Blätter.

So bildet der Herbst nicht das Ende eines Gartenjahres, sondern dient schon als Vorbereitung für das nächste Jahr. Die Natur sagt es uns eigentlich ganz deutlich, in dem der Garten noch einmal in den schönsten Farben aufleuchtet.

Und wer weiß, welche wilden Gartenbewohner man mit ein wenig Laub in den eigenen Garten locken kann…

Mehr zum Thema „Naturnahe Gartengestaltung“ finden Sie auf der Internetseite des Zweckverbandes: www.wuennenberg-bueren.de.

Sie haben eine andere Frage? Schicken Sie sie einfach an erholungsgebiet@wuennenberg-bueren.de.

Blätter gehören nicht in die Biotonne, sondern können vielseitig recycelt werden – zum einen als Frostschutz für Pflanzen und Tiere und zum anderen als Kompostdünger für das kommende Gartenjahr. Foto: manfredrichter, Pixabay.