Teil 2 – Schatten und Kühlung

Kolumne – Oktober 2022

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Langsam hält der Herbst Einzug, die Blätter verfärben sich und fallen wie bunte Regentropfen von den Bäumen. Auch riecht es bereits nach Herbst und eine heimelige Stimmung zieht ein. Die Tage im Garten werden weniger.

Dennoch ist für viele Gartenarbeiten genau jetzt der richtige Zeitpunkt. Beispielsweise kann man sich meist mit Pflanzungen im Herbst zeitaufwendiges Angießen sparen. Dies schont gleichzeitig auch die Wasserressourcen.

Besonders Sträucher und Bäume profitieren von einer Herbstpflanzung. Wenn man sich noch einmal an den heißen, trockenen Sommer zurück erinnert, dann wird einem wieder bewusst, wie wichtig Schatten ist. Neben der Beschattung leisten Bäume und Sträucher noch viele weitere Funktionen. Beispielsweise wird die Verdunstungskühlung oft schlichtweg vergessen. Bäume ziehen nämlich mit ihren Wurzeln Wasser aus tieferen Bodenschichten nach oben. Dieses Wasser wird wiederum über die Spaltöffnungen der Blätter verdunstet. Die Luft kühlt sich hierdurch ab. Neben dem Schatten und der Verdunstungskühlung sind Bäume und Sträucher wichtige Lebensräume und Nahrungsquellen für viele Tierarten. Beispielsweise nutzen viele Vogelarten und Eichhörnchen Bäume doppelt, einmal als Zuhause und als Nahrungsquelle. Aber auch Igel profitieren von Laubblättern, Fallobst und Nüssen. Von einem Baum oder einem großen Strauch profitieren also der Mensch, das Klima und die wilden Gartenbewohner.

Neben Pflanzungen kann man im Herbst auch gut reduzieren, beispielsweise gepflasterte Terrassen oder Wege. Mit kühler herbstlicher Luft lassen sich Pflastersteine leichter aufnehmen, als in brütender Hitze. Deshalb sollte man im Herbst Bilanz ziehen: wann wurde auf welcher Terrasse wie lange Zeit verbracht? Wie oft wurden die Wege genutzt? Und ganz wichtig: wo kann man versiegelte Flächen reduzieren? Denn versiegelte Flächen heizen sich im Sommer wesentlich stärker auf als grüne Flächen.

Nutzt mal beispielsweise den Rasen als Terrasse, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Tisch und Stühle können bequem in den Mittagsschatten oder in die Abendsonne gerückt werden. Auch lädt Rasen zum Barfuß laufen ein. Einfach einmal den Morgenkaffee mit Tau auf den Zehenspitzen trinken und den Garten genießen. Schöner kann ein Tag kaum beginnen.

Und durch den Rückbau von Terrassen und Wegen ergeben sich neue Möglichkeiten. Nicht nur Platz, sondern auch Material. Denn die aufgenommenen Steine und Platten können als Hochbeet oder Trockensteinmauer recycelt werden. Hierdurch spart man nicht nur Zeit und Geld, sondern kann noch einzigartige Blickfänge im Garten etablieren. 

Letzter Tipp: Auch durch einen naturnahen Gartenteich entsteht Verdunstungskühlung. Zusätzlich entsteht ein neuer Lebensraum für die wilden Gartenbewohner, sowie eine reichhalte Nahrungs- und Wasserquelle. Wichtig bei einem naturnahen Gartenteich ist, dass auf Fische verzichtet wird. Denn diese verursachen Dreck, der meist nur mit viel Arbeit oder Geräten beseitigt werden kann. Der Nachwuchs von Libelle und Frosch freuen sich ebenfalls, wenn sie nicht von Fischen gefressen werden.

Mehr zum Thema „Naturnahe Gartengestaltung“ finden Sie auf der Internetseite des Zweckverbandes: www.wuennenberg-bueren.de.

Sie haben eine andere Frage? Schicken Sie sie einfach an erholungsgebiet@wuennenberg-bueren.de.

Unbefestigte Terrassen im Grünen sind flexibel und heizen sich im Sommer nicht auf. Foto: Tho-Ge, Pixabay.