Teil 1 – Wasser und Kompost

Kolumne – September 2022

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Die Natur ist in einem ständigen Umbruch. Die Temperaturen fühlen sich noch wie Sommer an, aber die Tage werden schon merklich kürzer. Sonnenblumen und Astern erleuchten den Garten, aber alle anderen Pflanzen sind langsam erschöpft.

Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, durch den eigenen Garten zu gehen und das bisherige Jahr zu reflektieren. Dabei sollte der Fokus nicht darauf liegen, was nicht geklappt hat, sondern eher, was noch verbessert werden könnte. Denn auch dieses Jahr hat Gärtnerinnen und Gärtner mit hohen Temperaturen und wenig Niederschlag vor Herausforderung gestellt.

Fangen wir also mit dem Wasser an. Besonders ein Gemüsegarten braucht viel Wasser, von dem es im Moment so wenig gibt. Richtig gießen bedeutet: lieber einmal viel gießen, anstatt täglich nur ein bisschen. Das spart am Ende Wasser und Zeit. Es sollte ausschließlich mit Regenwasser gegossen werden, da aufbereitetes Trinkwasser vielen Pflanzen schadet und unnötig kostbare Ressourcen vergeudet. Und eine gesunde, mit ausreichend Wasser versorgte Pflanze verdunstet wiederum Flüssigkeit über ihre Blätter und kühlt damit die Umgebung ab. Von ausreichend vielen Regentonnen profitieren also die Pflanzen, das Klima und das Portemonnaie.

Neben Wasser brauchen Pflanzen, vor allem Gemüsepflanzen, auch Nährstoffe. Die Qualität der Erde und des Düngers sind hierbei entscheidend. Mit ein bisschen Organisation kann man sich aber einen eigenen Nährstoffkreislauf im Garten aufbauen.

Am Anfang ist man meist noch auf „externe“ Erde angewiesen. Beim Kauf von Erde sollte darauf geachtet werden, dass diese „torffrei“ ist. Denn Moore gehören mit ihrem Torf zu sogenannten „CO2-Senken“, das heißt, sie entnehmen der Luft CO2 und speichern es. Das schützt unser Klima.

Auf Dauer kann man meist jedoch auf den Kauf von Erde verzichten. Mit einem eigenen Kompost im Garten lässt sich nährstoffreiche Komposterde selbst herstellen. Hierzu braucht man Grünschnitt, der in einem Garten ganz automatisch anfällt. Auch Küchenabfälle, wenn diese nicht gekocht sind, dürfen auf den Kompost. Es gibt unterschiedliche Methoden für die Kompostierung, aber die Grundsätze sind bei allen gleich: der Kompost muss bodenkontakt haben, gut durchlüftet und nicht zu feucht oder trocken sein. Mit der eigenen Komposterde spart man am Ende Geld, Transportwege, Dünger und Platz in der Biotonne.

Apropos Platz in der Biotonne: im Herbst fällt erfahrungsgemäß viel Schnittgut von Gehölzen an. Dünne Äste und Zweige können gleich für den neu angelegten Kompost genutzt werden. Das fördert die Durchlüftung. Dicke Äste eignen sich weniger gut, da sie sehr lange zum Kompostieren brauchen. Sind die dicken Äste schön gerade, können sie zum Beispiel als Pflanzstab oder Baumaterial getrocknet werden. Das spart den Kauf von Bambusstäben und Pfählen und damit Transportwege. Krumme Äste können hingegen als „Benjeshecke“, auch „Totholzhecke“ genannt, aufgestapelt werden. Hierzu werden zwei parallel laufende Reihen Pfähle in den Boden gehauen. Dazwischen wird der Gehölzschnitt locker gestapelt. Auch wird wieder Platz in der Biotonne oder die Fahrt zum Recyclingcenter gespart und dazu noch Rückzugsräume für Gartentiere geschaffen.

Vom klimafreundlichen Gärtnern profitiert also nicht nur das Klima und die Natur, sondern auch die Gärtnerinnen und Gärtnern. Denn klimafreundliches Gärtnern spart am Ende Geld und Zeit.

Mehr zum Thema „Naturnahe Gartengestaltung“ finden Sie auf der Internetseite des Zweckverbandes: www.wuennenberg-bueren.de.

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Selbstgemachte Komposterde versorgt nicht nur den Garten mit wichtigen Nährstoffen, sondern schont auch das Klima. Foto: melGrenn FR, Pixabay.