Kolumne – August 2022

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Das Thermometer schlägt Purzelbäume, die Temperaturen gehen rauf, Regenwolken sind selten zu sehen und wenn es doch endlich regnet, dann viel zu viel auf einmal. Anhaltende Trockenheit und Hitze machen nicht nur uns Menschen zu schaffen, sondern auch den Tieren und Pflanzen.

Pflanzen reicht oft schon eine Gießkanne Regenwasser an heißen Tagen, aber Tiere brauchen in der Trockenheit ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Dennoch ist auch für Tiere Wasser lebensnotwendig. Am besten verteilt man daher mehrere flache Schalen mit frischem Wasser im Garten, damit möglichst viele Tierarten trinken können ohne in Konkurrenz zu stehen. Wer den Platz hat, kann sich auch für einen naturnahen Gartenteich mit heimischen Pflanzen entscheiden. Hier bitte an eine Ausstiegshilfe denken, falls doch mal der Igel in das Wasser plumpsen sollte.

Neben Wasser kann jedoch auch Nahrung für Tiere im Sommer knapp werden. Das sogenannte „Sommerloch“ betrifft vor allem Insekten, die im Sommer nicht ausreichend Nahrung finden und schlichtweg verhungern. Hierfür ist meist eine ungeeignete Pflanzenauswahl und akribisches Gärtnern verantwortlich. Denn die Natur sorgt bereits im Frühjahr mit Löwenzahn und der Obstbaumblüte für ein reich gedecktes Buffet. Weiter geht es – natürlich – mit Steinklee, Hornklee und Kratzdistel, gefolgt von Acker-Gänsedistel, Acker-Senf und Efeu. All diese Pflanzen wachsen oft von ganz alleine, wenn der fleißige Gärtner sie auch lässt. Zugegeben, Löwenzahn und Kratzdistel lassen nur wenige Gärtnerherzen höher schlagen, den Insekten schmeckt es dafür umso besser.

Neben vielen heimischen Pflanzenarten, dürfen naturnahe Gärten auch um den einen oder anderen Exot als Augenschmankerl ergänzt werden. Möchte man beispielsweise Akzente im Spätsommer setzen, eignet sich der Purpursonnenhut. Ebenso schön sind Stockrosen oder die Große Kapuzinerkresse. Zwar sind die Arten nicht heimisch, können für Wildbienen und Schmetterlinge aber dennoch nützlich sein.

Sind Grundbedürfnisse wie Trinken und Fressen erfüllt, brauchen auch Tiere im Garten Rückzugsmöglichkeiten und Schattenplätze. Besonders nützlich sind hier heimische Hecken, Sträucher und Bäume. Als Hecken und Sträucher eignen sich Gewöhnlicher Liguster oder Gewöhnliche Eibe. Durchsetzen kann man Hecken mit verschiedenen Weiden und Wildrosen. Wer auch etwas für den eigenen Gaumen haben möchte, pflanzt heimischen Holunder. Sollte der Platz für einen Baum im Garten reichen, dann eignen sich besonders gut Obstbäume.

Aber man kann auch mit Nichtstun viel erreichen. Denn ein alter Holzstapel oder ein Haufen alter Steine bietet ebenfalls Schutz und für den einen oder anderen Gartenbewohner kleine Leckereien. Dies gilt auch für Ritzen oder Nischen im Mauerwerk, worüber sich vor allem Fledermäuse freuen.

Fledermäuse kann man übrigens besonders gut im August beobachten, da sie wesentlich aktiver zu dieser Zeit sind. Sobald die Dämmerung einsetzt, fliegen die ersten Fledermäuse durch die Nacht. Wem es nicht reicht, die Fledermäuse nur zu sehen, kann sich in den Touristik Büros der Städte Bad Wünnenberg und Büren einen Fledermaus-Rucksack ausleihen. In dem befindet sich ein Fledermaus-Detektor, mit dem man die Rufe von Fledermäusen hörbar machen kann.

Mehr zum Thema „Naturnahe Gartengestaltung“ und „Fledermausschutz“ finden Sie hier auf der Internetseite des Zweckverbandes: www.wuennenberg-bueren.de.

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Vögel nutzen Vogeltränken nicht immer nur zum Trinken, sondern auch zum Baden. Daher sollte das Wasser regelmäßig gewechselt werden. Foto: HelgaKa, Pixabay.