Kolumne – September 2020

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Ob es plätschert oder rauscht, kaum ist Wasser so lebendig und faszinierend wie in Fließgewässern. Mit ihrer Dynamik können Fließgewässer ganze Landstriche verändern und schaffen so einen vielfältigen Lebensraum für zahlreiche Arten.

Als „offene Ökosysteme“ verbinden Fließgewässer eine Quelle mit einer Mündung. Die Verbindung kann viele Kilometer lang sein. In anderen Worten: Fließgewässer vernetzten Pflanzen- und Tierpopulationen, sorgen unter anderem für genetischen Austausch oder für die Verbreitung einer Art.

Vom Bachflohkrebs über den Flutenden Wasser-Hahnenfuß bis hin zur Flussmuschel sind zahlreiche Arten in Fließgewässern zu finden. Die einzelnen Fließgewässertypen und –abschnitte tragen sogar den Namen der typischen Fischart, wie beispielsweise Forellenregion (Oberlauf) oder Kaulbarschregion (Unterlauf).

Neben den lebenslangen Bewohnern von Fließgewässern, gibt es auch Arten, die nur gewisse Lebensabschnitte in Fließgewässern verbringen. Hierzu Feuersalamander, Köcherfliegen oder Gebänderte Prachtlibellen. Diese Arten verbringen nur das Larvenstadium ganzzeitlich in Fließgewässern.

Gelangen Schadstoffe in das Fließgewässer, wird der Segen der Vernetzung schnell zum Fluch. Die Zahl an schädlichen Stoffen für Fließgewässer und deren anschließenden Lebensräume wie Auen und Auwälder ist groß. Hierzu zählen Schadstoffe im eigentlichen Sinn, wie beispielsweise Gifte, aber auch Dünger und Gülle. Aber auch invasive Tier- und Pflanzenarten nutzen Fließgewässer, um sich flächendeckend ausbreiten zu können, wie der Signalkrebs oder das Drüsige Springkraut. Heimische Tier- und Pflanzenarten sind den neuen Konkurrenten aus fernen Ländern meist unterlegen und werden verdrängt. Nicht zuletzt verändern bauliche Veränderungen Ökosysteme, wie Begradigung oder Einfassung von Fließgewässern.

So komplex wie Fließgewässer selbst ist auch deren Schutz und Renaturierung. Trotzdem wurde die Notwendigkeit erkannt und viele Fließgewässer wurden und werden renaturiert. Selbst kann man auch was zum Schutz von Fließgewässern beitragen: beispielsweise mit dem Kauf von Produkten aus Ökologischem Landbau oder indem man den Verbrauch von Wasser reduziert. Direkt schützt man alle Gewässer, indem man auf den Wegen bleibt und die Uferbereiche nicht betritt. Dies gilt nicht nur für Zweibeiner, sondern auch für Vierbeiner.

Mehr zum Thema „Naturschutz“ und „Gewässerschutz“ können Sie auf der Seite des Zweckverbands unter www.wuennenberg-bueren.de nachlesen.

Sie haben eine andere Frage? Schicken Sie sie einfach an erholungsgebiet@wuennenberg-bueren.de.

Ob es plätschert oder rauscht, kaum ist Wasser so lebendig und faszinierend wie in Fließgewässern. Foto: Zweckverband
Kategorien: Aktuelles