Die Anzahl der heimischen Fledermaus-Arten nimmt stetig ab und leider sieht die globale Prognose nicht besser aus. Als Hauptbedrohung, wie bei so vielen Arten, ist auch hier wieder der Verlust von Lebensräumen zu nennen. Deshalb ist es in unserer heutigen Zeit umso wichtiger, dass sich ein Jeder für die Natur einsetzt.

Jeder Garten kann fledermausfreundlich gestaltet oder umgestaltet werden. Hierzu muss weder mehr Gartenarbeit anfallen, noch die Urlaubskasse geplündert werden. Denn schon mit kleinen Maßnahmen, kann großes geschafft werden.

 

Die richtige Pflanzenwahl

Im Garten entstehen trotz sorgfältiger Pflege immer mal wieder Lücken. Pflanzen werden krank oder von Parasiten befallen, vertragen keine Rekordtemperaturen oder haben ihr Lebensende erreicht. Diese Lücke kann nun mit einer Pflanze gefüllt werden, die nachtaktive Insekten anlockt. Denn diese sind die Hauptspeise unserer heimischen Fledermäuse. Zu diesen nachtblühenden Pflanzen gehören beispielsweise das Gewöhnliches Leimkraut (Silene vulgaris), Seifenkraut (Saponaria officinalis) und die Wegwarte (Cichorium intybus). Aber auch Gewürzpflanzen wie Borretsch, Minze und Salbei ziehen nachtaktive Insekten magisch an. Eine umfangreiche Pflanzenliste bietet der NABU auf seiner Website an – Auf die richtige Bepflanzung kommt es an.

 

Das Element Wasser

Das Element Wasser gefällt nicht nur den meisten Gartenbesitzern, sondern auch Insekten. Für viele ist Wasser lebensnotwendig, da sie ihr Larvenstadium im Wasser verbringen, wie beispielsweise Stechmücken. Aber auch Wasserläufer und Co leben in Gewässern und stehen auf dem Speiseplan von Fledermäusen. Ein Gartenteich trägt daher zum Schutz von Fledermäusen bei.

Es muss jedoch nicht ein Gartenteich mit kristallklarem Wasser sein, bei dem durchgängig die Teichpumpe und der Gartenschlauch laufen. Viel besser ist ein naturnaher Gartenteich, ganz ohne Technik und Frischwasserzufuhr. Denn viele Insektenlarven bevorzugen struktureiche Gewässer mit Schlamm und viel Vegetation. Auch kann auf Fische verzichtet werden, denn diese fressen die Insektenlarven. Sollte ein naturnaher Gartenteich dennoch eine Nummer zu groß sein, eignen sich auch Töpfe oder Wannen, die mit Wasser gefüllt und bepflanzt werden.

Auch zum Thema Naturnaher Gartenteich kann man auf der Internet-Seite vom NABU nützliche Tipps finden: Wasserparadiese vor der Haustür oder Miniteich für Insekten.

 

Ein Haus für die Fledermaus                             

Im Sommer schlafen Fledermäuse tagsüber an trockenen, warmen Standorten – sogenannten Wochenstuben. In der Natur sind dies meist Baumhöhlen. Daher sollten alte Bäume oder auch nur ihre Stämme stehen gelassen werden, um Fledermäusen ein Sommerquartier zu bieten.

Aber auch ohne Garten kann man zum Schutz der Fledermaus beitragen, indem man Wochenstuben, auch Fledermausnisthilfen genannt, für unsere heimischen Nachtschwärmer installiert. Die Auswahl ist mittlerweile groß, vom einfachen Holzkasten bis hin zum integrierbaren Einbaustein für die Hausfassade. Für die Bastler gibt es auch Bauanleitungen à NABU, Fledermauskasten selber bauen.

Jedoch ist manchmal Geduld mit künstlichen Wochenstuben gefragt, da Fledermäuse meistens eine natürliche Wochenstube vorziehen. Befinden sich genügend Baumhöhlen oder ähnliches in der Umgebung, kann es mehrere Jahre dauern, bis eine Fledermaus in Ihren Fledermauskasten einzieht. Trotzdem sollten Sie sich nicht entmutigen lassen und auch mehrere Fledermauskästen installieren, denn leider werden tagtäglich natürliche Wochenstuben zerstört, wenn auch unwissentlich.

 

„Fledermausfreundliches Haus“ Plakette

Lassen Sie Ihre Nachbarn wissen, dass Sie sich aktiv für den Fledermausschutz engagieren. Bewerben Sie sich jetzt beim NABU für die „Fledermausfreundliches Haus“ Plakette à Fledermausfreundliches Haus in NRW.

 

Gewöhnliches Leimkraut – Foto: Hans, Pixarbay.