Die Tradition des Krautbundes – eine Reise durch die Zeit

Seit jeher ist die Geschichte der Menschheit eng mit der Welt der Pflanzen verknüpft. Schon in der prähistorischen Zeit sammelten Jäger und Sammler regionale Kräuter und Pflanzen – nicht nur als Nahrung, sondern auch für medizinische Zwecke. Diese tief verwurzelte Verbindung zwischen Mensch und Natur zieht sich durch alle Kulturen und reicht über 10.000 Jahre zurück.
Bestimmten Pflanzen wurden aufgrund ihrer Heilwirkungen sogar übersinnliche Eigenschaften zugesprochen. Sie wurden zu einem festen Bestandteil von Ritualen, religiösen Zeremonien und traditionellen Bräuchen.



Ein besonders bekanntes Beispiel aus unserer Region ist das Krautbund, auch als Weihbund bezeichnet. Schon die Germanen nutzten zu jahreszeitlichen Festen verschiedene Kräuter, um sie zu bündeln und in ihre Rituale einzubinden. Mit der Christianisierung wurden viele dieser heidnischen Bräuche übernommen und neu interpretiert. So fällt das Kräuterbinden an Mariä Himmelfahrt, dem 15. August, genau in die Zeit der früheren Erntefeste – ein Zeichen für die Verschmelzung alter Naturverbundenheit mit christlicher Tradition.
Was ist ein Krautbund?
Ein Krautbund, auch „Weihbund“ genannt, ist ein Strauß aus verschiedenen Wild- und Gartenkräutern, der traditionell um den 15. August, also zu Mariä Himmelfahrt, gebunden wird.
Bis heute lebt diese Tradition weiter. Das Binden eines Krautbundes symbolisiert nicht nur die Heilkraft der Natur, sondern soll auch Schutz vor negativen Einflüssen und bösen Geistern bieten. So verbindet das Kräuterbinden Vergangenheit und Gegenwart auf kraftvolle Weise – als gelebtes Brauchtum und Zeichen unserer tiefen Verbundenheit mit der Natur.
Warum lohnt es sich mitzumachen?
Das Krautbund verbindet Natur, Brauchtum und Gemeinschaft. Beim Sammeln lernst du die Pflanzen deiner Umgebung kennen, entdeckst ihre Bedeutung und tust gleichzeitig etwas für den Erhalt alten Wissens. Viele der enthaltenen Kräuter haben auch heute noch medizinischen Nutzen. Gleichzeitig erinnert uns das Bündel daran, wie wichtig der Schutz unserer Umwelt ist.
So kannst du mitmachen:
🌿 Besuche eine Veranstaltung zum Krautbundbinden
Im Juli und August bieten manche Orte spezielle Aktionen oder Workshops rund ums Krautbund an – zum Beispiel bei Heimatvereinen, Kirchengemeinden oder im Rahmen von Naturprojekten. Schau dich in deiner Region um – vielleicht ist auch in deiner Nähe etwas dabei!
🌿 Frage ältere Menschen oder Nachbarn
Viele Ältere erinnern sich noch gut an die Tradition. Sie wissen, welche Kräuter früher gesammelt wurden und teilen dieses Wissen oft gerne. Vielleicht ergibt sich sogar die Gelegenheit, gemeinsam loszuziehen und ein Krautbund zu binden – eine schöne Verbindung zwischen den Generationen.
🌿 Binde dein eigenes Krautbund
Du kannst natürlich auch selbst aktiv werden! Welche Kräuter bei euch früher verwendet wurden, findest du in der Liste unten. Lade Freunde oder Familie ein, mitzumachen – zusammen macht es mehr Spaß, und ihr könnt euer Wissen teilen und voneinander lernen.
🌿 Hänge dein Krautbund auf oder bring es zur Kräuterweihe
Traditionell werden Krautbunde an Mariä Himmelfahrt (15. August) in der Kirche gesegnet. Aber auch zu Hause – an der Tür, im Wohnzimmer oder in der Küche – ist das Bündel ein schönes und symbolträchtiges Zeichen.
🌿 Genieße den Duft des Sommers – auch im Herbst
Ein Krautbund bleibt getrocknet oft viele Wochen schön. Es duftet, sieht dekorativ aus und erinnert dich an einen besonderen Moment in der Natur.
Mach mit und erlebe die alte Tradition des Krautbundbindens hautnah!
Jetzt altes Wissen bewahren und die Natur entdecken!
Melde dich einfach bei mir:
Carolin Schepers
Mobiltel.: 0160 654 02 32
E-Mail: erholungsgebiet@wuennenberg-bueren.de
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Den Veranstaltungskalender findest du hier.
