Kolumne – Mai 2018

Sie fragen, der Zweckverband antwortet.

Der Frühling ist eingezogen, die Tage werden länger, die Temperaturen steigen und Streuobstwiesen verwandeln sich in wahre Blütenmeere. Als Farbkleckse nun deutlich zu erkennen, scheinen Streuobstwiesen wahllos in der Landschaft „verstreut“ zu sein, daher wahrscheinlich auch der Name. Allerdings hängt dies mit den Standort-Eigenschaften zusammen, denn Obstbau wurde vornehmlich auf ungünstigen Flächen betrieben, auf denen sich keine andere Nutzung lohnte. Dies waren beispielsweise Hangwiesen oder Senken, aber auch Flächen mit nährstoffarmen Böden. Kombiniert wurde der Obstbau meist mit extensiver Gründlandnutzung, sprich die Wiesen wurden für das Weidevieh oder die Mahd genutzt. Hierdurch entstanden strukturreiche Flächen mit sehr hoher Artenvielfalt, die besonders in der heutigen Zeit von größter Bedeutung sind. Bis zu 5000 Tierarten nutzen Streuobstwiesen als Rückzugsgebiet, größtenteils Insekten, wie beispielsweise Wildbienen und Schmetterlinge, aber auch Fledermäuse, Amphibien/Reptilien und seltene Vögel, wie beispielsweise der Neuntöter und der Gartenrotschwanz. Für manche Arten ist der Erhalt von Streuobstwiesen sogar überlebenswichtig, wie beispielsweise für den Steinkauz.

Sie haben eine andere Frage? Schicken Sie sie einfach an erholungsgebiet@wuennenberg-bueren.de.

Streuobstwiese – Foto: Michaela Steininger.

Kategorien: Aktuelles